Im Rahmen des Festivals des österreichischen Films werden bis Sonntag insgesamt 156 Filme und Videos präsentiert, darunter auch einige mit CEE-Bezug.
So etwa der neue Kinospielfilm von Hüseyin Tabak Deine Schönheit ist nichts wert. Der Film, der seine Weltpremiere im Hauptwettbewerb des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary hatte, schildert die Geschichte einer türkisch-kurdischen Flüchtlingsfamilie in Österreich aus der Sicht eines zwölfjährigen Jungen.
Der Dokumentarfilm 1+8 nimmt seinen Ausgangspunkt in der Stadt Nusaybin im Südosten der Türkei. Regisseurinnen Angelika Brudniak und Cynthia Madansky besuchten wenig bekannte Städte entlang der türkischen Grenze sowie deren nachbarstaatliche Visavis, was in 16 spannenden Porträts von Orten und deren Bewohner resultierte.
In der Dokumentation Shqipëria – Notizen aus Albanien widmen sich Klaus Hübner und Alfred Zacharias Albaniens Vielfalt, Schönheit und Widersprüchlichkeit, während Elena Tikhonova und Dominik Spritzendorfer in ihrem Dokumentarfilm Elektro Moskva eine essayistische Reise durch die sowjetische und postsowjetische „Elektrogeschichte“ – Synthesizer, Abhörgeräte des KGB etc. inklusive – unternehmen.
Der in Posen geborene Filip Antoni Malinowski zeigt die polnisch-österreichische Koproduktion Maria muss packen – einen Dokumentarfilm über das Altwerden und Jungbleiben, in dem ein ungewöhnliches polnisches Ehepaar im Zentrum der Geschichte steht.
Last but not least widmet sich Florian Flicker in seinem Spielfilm Grenzgänger einem dramatisches Dreieck zwischen Liebe und Leidenschaft, Verrat und Verbrechen im österreichischen Grenzland.
Samstag, 17. März 2013:
Den Großen Diagonale-Preis in der Kategorie Dokumentarfilm hat die Produktion Fahrtwind - Aufzeichnungen einer Reisenden von Bernadette Weigel erhalten. Im ihrem Debütfilm begibt sich die Regisseurin auf eine eindrucksvolle Reise, die über mehrere Länder Zentral- und Osteuropas führt.
Die Beine haben Lust aufs Meer, vermerkt die Filmemacherin aus dem Off. Also bricht sie auf. Ohne Ziel, denn nur so merkt man, wo man wirklich ist. Gegen den Strom touristischer Reisekonvention, aber mit dem Donaustrom geht es auf einem Frachtschiff nach Bulgarien, später per Zug, Bus und Fähre weiter nach Rumänien, in die Ukraine, nach Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan. Neugierig verharrt Bernadette Weigel kurzzeitig im Alltag ihrer Reisebekanntschaften – Binnenschifffahrer, Fischer, eine Roma-Familie –, um sich alsbald weitertreiben zu lassen. Nicht selten richten sich die Blicke der Gefilmten direkt in die Kamera, warm und voll der Sympathie. (Katalogtext Diagonale 2013)