Die Revue-Diva mit höllischem Sexappeal und Klasse legte Anfang der 30er Jahre eine Blitzkarriere hin und stieg rasch zur populärsten polnischen Schauspielerin auf.
Ihre jüdische Herkunft hielt die platinblonde Schönheit geheim. Im Krieg verliebte sie sich in einen österreichischen Offizier und bekam von ihm ein Kind, wofür das Paar der Rassenschande angeklagt wurde. Während sie mit dem Kind im Gefängnis eingesperrt wurde, schickte man ihn an die vorderste Front im Westen. Benita gelang es zu flüchten und sie verschwand spurlos. Einige meinen, sie wäre ums Leben gekommen, während andere behaupten, sie hätte sich nach Wien abgesetzt und einfach mit der Vergangenheit abgeschlossen. In Polen wurde sie nach dem 2. Weltkrieg jedenfalls gezielt totgeschwiegen und in einschlägigen Nachschlagewerken nicht einmal mehr erwähnt.
Marcin Szczygielski hat jahrelange Nachforschungen zu ihrer Person betrieben, vor allem aber auch über Menschen, die sie gekannt haben. Er durchforstete ganze Jahrbände zahlreicher Zeitschriften, durchblätterte verstaubte Dokumente und stückelte so das komplette Porträt Ina Benitas zu einem Ganzen zusammen. Das Ergebnis seiner Arbeit liegt in Form des Bestsellers Poczet Królowych Polskich (Dynastie polnischer Königinnen, Übersetzung der Redaktion) vor, dessen zweite erweiterte Ausgabe im Frühling 2012 erschienen ist und am 31. Mai 2012 um 16:00 Uhr in der Strandbar Herrmann dem Publikum vorgestellt wird.
Die Veranstaltung findet in Deutsch und Polnisch statt. Moderation und deutsche Lesung: Joanna Ziemska (Universität Wien).