István Szabó zählt zu den international bekanntesten und bedeutendsten ungarischen Regisseuren und Drehbuchautoren. Sein Handwerk hat er an der Akademie für Theater- und Filmkunst in Budapest gelernt. Bereits seine erste Regiearbeit, Zeit der Träumereien, wurde 1965 in Locarno als bester Debütfilm ausgezeichnet und machte ihn zur Führungsfigur einer neuen Generation von ungarischen Filmschaffenden. 1980 gelangen Szabó mit Der grüne Vogel sowie mit Vertrauen gleich zwei weit über die Landesgrenzen hinaus vielbeachtete Erfolge. Ab diesem Jahr drehte er hauptsächlich international finanzierte Koproduktionen. Der in Berlin mit einem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnete Film Vertrauen wurde außerdem für einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert, ebenso die drei Meisterwerke, die er in der Folge mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle drehte: Mephisto (1981), Oberst Redl (1985) und Hanussen (1988). Mephisto gewann letztendlich einen Academy Award und darüber hinaus in Cannes eine Silberne Palme für das beste Drehbuch. Dort wurde Szabó zudem für seinen Film Hanussen als bester Regisseur ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit beim Film arbeitete der mittlerweile 76-Jährige immer wieder auch als Opernregisseur. So inszenierte er etwa 1985 Wagners Tannhäuser an der Pariser Oper sowie 1993 Il Trovatore von Giuseppe Verdi an der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus hielt er regelmäßig Vorlesungen zur Filmgeschichte etwa in London, Berlin oder Wien. Szabó gilt als sensibler Beobachter von Gesellschaften im Zeichen von Diktatur und Fremdbestimmung. Im Mittelpunkt seiner oft von Identität und Anpassung handelnden Geschichten steht dabei meist das Schicksal von Menschen unter dem Einfluss historischer Ereignisse. Beim LET’S CEE Film Festival 2014 ist der große Filmemacher, wie bereits im Vorjahr, wieder zu Gast. Er wird eine MASTER CLASS abhalten und seinen Film SUNSHINE vorstellen. Höhepunkt seines diesjährigen Besuches wird aber eine Preisverleihung sein: Nach Turhan Bey und Branko Lustig erhält dieses Jahr nämlich István Szabó den Stern der Urania für sein großartiges Lebenswerk.
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