Auf Einladung des Holocaust-Überlebenden und zweifachen Oscargewinners (als Produzent von SCHINDLERS LISTE und GLADIATOR) Branko Lustig ist das im Herbst zum dritten Mal in Wien stattfindende LET'S CEE Film Festival dieser Tage beim Festival of Tolerance in Zagreb zu Gast. Bei der auch als Jüdisches Filmfestival bekannten hochklassigen Veranstaltung sind bis einschließlich 24. Mai um die 70 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen.
Mit ZERSPLITTERTE NACHT – 9. NOVEMBER 1938 von Hermann Weiskopf, HEIL HITLER – DIE RUSSEN KOMMEN von Simon Wieland, ARIK BRAUER - EINE JUGEND IN WIEN von Helene Maimann, DU UND ICH von Ruth Rieser und DAS RADIKAL BÖSE von Stefan Ruzowitzky standen heuer auch fünf heimische Dokumentationen auf dem Programm. Der österreichische Oscargewinner war übrigens ebenso persönlich vor Ort um seinen jüngsten Film vorzustellen wie der britische Filmstar Ralph Fiennes, der zur Vorführung von Steven Spielbergs Meisterwerk SCHINDLERS LISTE angereist war. Ein weiteres Festival-Highlight mit Österreich-Bezug ist übrigens eine Ausstellung mit 40 Bildern des heimischen Künstlers und Holocaust-Überlebenden Adolf Frankl.
Zum ersten Mal fand dieses Jahr in Zagreb auch ein Festival Market statt, der Filmfestival-Veranstaltern aus ganz Europa die Möglichkeit bot, sich zu vernetzen. Neben LET’S CEE, das den Publikumspreis-Gewinner des Kurzfilmwettbewerbs 2013 HOME mitgebracht hatte, waren unter anderem das IDFA aus Amsterdam, das DocPoint aus Helsinki, das Rolling Film Festival aus Pristina, das Pula Film Festival sowie das Sarajevo Film Festival nach Kroatien gekommen.
Zwischen dem 2. und dem 11. Oktober kommt es dann zum Gegenbesuch: Da werden das Festival of Tolerance sowie sein Gründer Branko Lustig nämlich das LET’S CEE Film Festival in Wien beehren. Der im letzten Jahr mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnete legendäre Produzent wird dabei unter anderem eine MASTER CLASS leiten und im Rahmen des SCHULKINOS und eines EDUCATIONAL MORNINGS eines der Highlights aus Zagreb präsentieren.
Foto: Luka Paic/JFF