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11. März 2014

CEE-Akzente auf Diagonale

Das Festival des österreichischen Films Diagonale zeigt nächste Woche auch einige Filme mit CEE-Bezug.

So etwa die österreichisch-türkische Produktion Gün ve Gece, ein Beitrag der Reihe Innovatives Kino. Der Film, der in Istanbul spielt, erzählt von einem Begehren, das Alltag und Leben herausfordert und sich dem Verständnis der Gesellschaft entzieht. Im Rahmen des Sammelprogramms Best Austrian Animation wird der polnische Kurzfilm Tremolo non troppo zu sehen sein. Auch der kurze Spielfilm Marzenka kommt aus Polen. Als Marzenka ins Haus von Mareks Mutter zieht, fühlt sich dieser von seiner Cousine in die Enge getrieben. Erst nach einem gemeinsamen Zechprellen in einem Restaurant scheinen Mareks subtile Machtspiele temporär an Bedeutung zu verlieren.

Ivette Löckers feinfühliger Dokumentarfilm Wenn es blendet, öffne die Augen widmet sich der russischen Jugend nach dem Zerfall der Sowjetunion. Mit der Freiheit kam das Heroin ins Land, das zum Motor eines fatalen Lebensstils wurde. Ljoscha, der mit seinen 37 Jahren zu den Veteranen der Post-Perestroika-Jugend zählt, lebt heute mit seiner Mutter und seiner drogensüchtigen Freundin Schanna auf engem Raum in St. Petersburg. Der Dokumentarfilm Spieler folgt wiederum dem Alltag des 23-jährigen Russen Rustem, der seit acht Jahren sein Geld mit Onlinepokern verdient. Die Regisseurin Katharina Copony begleitet den ungewöhnlichen Alltag des Protagonisten zwischen Glamour und Klischee, zwischen schnell erspielten Geldsummen, Mikrowellen-Burgers und Feierabend-Longdrinks.

Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky bringt seinen aktuellen Dokumentarfilm Das radikal Böse mit nach Graz. Am Beispiel der systematischen Erschießungen von jüdischen Zivilisten durch deutsche Soldaten in Osteuropa geht der Regisseur der Frage nach, wie aus scheinbar normalen Männern Massenmörder werden konnten.

Bei der Diagonale kann man auch auf weitere Freunde des LET’S CEE Film Festivals treffen. Der Ausnahmekünstler Tone Fink, der die Urania Statue – den Hauptpreis des LET’S CEE Film Festivals – entworfen hat, zeigt in Graz seinen innovativen Kurzfilm end.wurf, eine archaisch-lustbetonte Animationscollage. Und die Kuratoren des LET’S CEE-Kurzfilmwettbewerbs Arash und Arman T. Riahi präsentieren ebendort ihre neue und bereits mehrfach ausgezeichnete Dokumentation Everyday Rebellion. Als Teil eines umfangreichen Crossmedia-Projekts spürt der Film unterschiedlichen Formen gewaltfreien Protests in jüngeren Demokratiebewegungen nach. Arash T. Riahi hat noch einen zweiten Film im Gepäck. Der Kurzfilm That has been bothering me the whole time zeigt Ausschnitte eines verhüllten, tanzenden Körpers vor kontrastreich fotografiertem Hintergrund. Sobald die Kamera weiter wegrückt, erweist sich der edle Stoff als Burka. Religiöse und politische Assoziationen sind nicht länger vermeidbar.

Alle Texte stammen von der Diagonale-Website, auf der auch das ganze Programm zu finden ist.

Der Ticketverkauf beginnt am 12. März 2014.

Festival des österreichischen Films
Diagonale
Graz, 18.–23. März 2014

Bild: end.wurf; Regie und Buch: Tone Fink

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