Vele lebt nach dem Unfalltod seiner Mutter und seines Bruders allein mit seinem Vater Sazdo in Skopje. Dieser hat Lungenkrebs im Endstadium. Vele sucht verzweifelt nach einer Heilmethode, doch die Medikamente sind für den Eisenbahnarbeiter viel zu teuer. Zusammen mit seinen Kollegen wird er von der Polizei beauftragt, bei der Suche nach geschmuggelten Drogen in den Zügen zu helfen. Tatsächlich findet Vele eines Tages ein Päckchen Marihuana, das er für sich behält. Nach Anleitung eines Internet-Rezeptes bäckt er daraufhin einen „Space Cake“, und siehe da: Seinem Vater geht es bald merklich besser, der behandelnde Arzt spricht von einem Wunder. Auch Sazdos Nachbar Tode scheint von seinem Rheuma zu genesen. Die beiden alten Männer durchwühlen die Wohnung nach dem Geheimrezept – aber das ist nicht Veles einziges Problem: Gerüchten zufolge ist sein Kuchen offenbar ein Wunderheilmittel, und außerdem sind ihm betrogene Drogendealer auf den Fersen. Gjorce Stavreskis Spielfilm ist eine unterhaltsame Komödie mit durchaus dunklen Untertönen: Während die Regierung Protzbauten errichtet, ist die medizinische Versorgung im krisengebeutelten Mazedonien offenkundig schlecht. Und die Vater-Sohn-Beziehung verläuft auch nicht reibungslos, weil Vele sich seinem verstorbenen Bruder, der die Universität absolviert hat, unterlegen fühlt. Ein überaus gelungenes Erstlingswerk.
Iscelitel
Gjorce Stavreski
Spielfilm
Promising Debuts-Wettbewerb, Gewinner
Griechenland, Mazedonien
2017
Mazedonisch mit engl. UT
104 min.
Sonntag 22.04.
18:30 Artis International 3