Georg, gespielt vom Regisseur selbst, ist seit 25 Jahren Musikkritiker bei der Zeitung Express, bis ihm eines Tages gekündigt wird. Seinem Einwand „Es wird einen Aufschrei geben“ begegnet der – selbstverständlich deutsche – Vorgesetzte mit einem deftigen „Das glaube ich nicht. Ihre Leser sind großteils tot“. Georg stürzt in eine tiefe Sinnkrise, verschärft unter anderem durch seine Gattin Johanna, eine mäßig erfolgreiche Psychotherapeutin, die – im Unterschied zu ihm – unbedingt ein Kind will. Dass er entlassen wurde, verheimlicht Georg ihr und verbringt seine Tage Zeitung lesend im Prater. Dort trifft er seinen Schulkollegen Erich, der den Plan hat, die jeder Wienerin und jedem Wiener bekannte alte Achterbahn „Wilde Maus“ zu renovieren und neu zu betreiben. Erich hat eine Freundin aus Rumänien, mit der er sich nicht unterhalten kann, weil sie kein Deutsch und er kein Englisch spricht. Georg, ziellos, wie er ist, lässt sich auf eine Geschäftspartnerschaft mit Erich ein, während er gleichzeitig seinen Ex-Chef mit immer heftigeren Vandalenakten traktiert. Das macht ihn zwar auch nicht froher, bringt ihn aber immerhin in Kontakt mit einem belesenen Polizisten. Schließlich kulminieren Frust und Verzweiflung in einer großartigen Sequenz auf dem Lande, die man getrost als Quintessenz aller Hader’schen Tragikomik bezeichnen kann.
Regisseur, Autor und Darsteller Wild Mouse
In Wien: 15. April
Moderatorin Filmprogramm
Wilde Maus
Josef Hader
Josef Hader
Josef Hader, Pia Hierzegger, Georg Friedrich
Spielfilm
Austrian Days
Deutschland, Österreich
2017
Deutsch mit engl. UT
103 min.
Filmladen
Sonntag 15.04.
18:15 Artis International 3