Der Dokumentarfilm des tschechischen Regisseurs Jan Gebert zeichnet das erschreckende, wenngleich manchmal unfreiwillig komische Bild der Slovenskí Branci, der „Slowakischen Rekruten“, einer vom 18-jährigen Peter Švrček und ein paar Gleichgesinnten (Spinnern, möchte man sagen, aber so einfach ist es nicht) gegründeten paramilitärischen Organisation. Peter ist ein ordentlicher und gesetzestreuer junger Bürger, der der Auffassung ist, seiner Generation fehle es an Disziplin und „Führung“. Um diesem Missstand abzuhelfen, organisiert er ganz besondere Wochenendaktivitäten in den slowakischen Wäldern, die jungen Einheimischen paramilitärisches Training und eine hierarchische Gruppenstruktur bieten sollen. „Offiziell“ gibt es die Gruppe nicht, weil sie möglicherweise verboten würde, aber so ganz sicher kann man sich dessen nicht sein. Im Gespräch ist Švrček immer korrekt und würde sich keine extremistischen Aussagen erlauben, es ist aber ziemlich offensichtlich, dass er für den slowakischen Staat und für „Linke“ und „Liberale“ nur Verachtung übrig hat. Jan Gebert begleitet den ambitionierten jungen Mann und den Rekruten Adam, der im Verlauf der Dreharbeiten innerhalb der Slovenskí Branci aufsteigt. Aus nächster Nähe zeigt er deren unauffälligen Alltag, private Momente und die Ambitionen dieser Truppe, die zutiefst antieuropäisch agiert.
Regisseur und Drehbuchautor When the War Comes
In Wien: 19. bis 20. April
Moderatorin Filmprogramm
Moderatorin Filmprogramm
Sprecherin Shorts Women and War
Až přijde válka
Jan Gebert
Jan Gebert
Dokumentarfilm
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Kroatien, Tschechien
2018
Slowakisch mit engl. UT
76 min.
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