Ein strahlender Tag, wahrhaftig: Die Sonne scheint, es ist Sommer, alles leuchtet grün. Die kleine Nina freut sich auf ihre Erstkommunion und auf den Besuch ihres Onkels und ihrer Tante Kaja, die – was Nina nicht weiß – in Wahrheit ihre leibliche Mutter ist und die letzten sechs Jahre auf rätselhafte Weise „abwesend“ war. Nina hält Mula für ihre Mutter, bei der sie aufgewachsen ist. Die Spannungen zwischen Mula und ihren beiden Geschwistern sind offensichtlich, und es gibt wohl einiges aus der Vergangenheit, was nicht offen angesprochen wird. Mula macht sich große Sorgen, dass Kaja Nina zu nahe kommen und sie ihr entfremden könnte. Nervös beobachtet sie die Begegnungen zwischen ihrer Schwester und dem Kind. Je länger der Film andauert, desto heftiger werden die Irritationen – auf der erzählerischen, der akustischen und der visuellen Ebene, aber vor allem atmosphärisch, zwischen den Erwachsenen. Als Ninas Großmutter plötzlich von ihrer schweren Krankheit geheilt wird und der Pfarrer bei der Messe seinen Text vergisst, wird allmählich klar, dass hier mysteriöse Vorgänge im Spiel sind. Regisseurin Jagoda Szelc, die für ihren ersten Langfilm mehrere Preise erhielt, versteht es geschickt, eine geradezu unheimliche Spannung aufzubauen und die scheinbare Idylle in ihren Grundfesten zu erschüttern.
Darstellerin Tower. A Bright Day
In Wien: 17. bis 18. April
Moderatorin Filmprogramm
Wieża. Jasny dzień
Jagoda Szelc
Jagoda Szelc
Anna Krotoska, Małgorzata Szczerbowska, Rafał Cieluch
Spielfilm
Promising Debuts-Wettbewerb
Polen
2017
Polnisch mit engl. UT
106 min.
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