Jan Cvitkovič, einer von Sloweniens renommiertesten Filmemachern, erzählt in The Basics of Killing von einer scheinbar gut situierten Familie, die binnen kürzester Zeit den Boden unter den Füßen verliert, und inszeniert damit gleichzeitig eine Parabel auf den heutigen Zustand europäischer Gesellschaften, in denen so etwas jederzeit möglich erscheint. „Finanzielle Sicherheit“ wirkt längst wie ein abgedroschenes Schlagwort von Banken und Versicherungen, das nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Doch als Marko, ein Philosophielehrer, und wenige Tage später seine Frau Dunja, die in einer Pharmafirma forscht, entlassen werden, steht das Ehepaar – im blinden Vertrauen auf den Sozialstaat – bald vor einer unangenehmen Tatsache: Es gibt kein soziales Netz für zwei ehemals gut verdienende Menschen, auch nicht, wenn sie zwei Kinder haben. Was zunächst völlig absurd erscheint, wird mit der Zeit zu einem bitteren Faktum. Der Regisseur beschreibt seinen Film als einen Entwicklungsprozess mit vier Stadien: die Idylle, die Krise, der Kollaps und die Katharsis. Die Katharsis sei laut Cvitkovič schon in der ersten Szene des Films angelegt. Doch dem Protagonisten sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass sein Leben innerhalb einer kurzen Zeitspanne von der Theorie in die Praxis schlittern und er sich in einem Prozess wiederfinden würde, in dem seine idyllische Familie auseinanderzufallen droht.
Družinica
Jan Cvitkovič
Jan Cvitkovič
Primož Vrhovec, Irena Kovačević, Miha Košec
Spielfilm
Slowenien im Fokus
Serbien, Slowenien
2017
Slowenisch mit engl. UT
99 min.
Soul Food