Adam ist ein junger Pole, der wie viele seiner Landsleute sein Geld auswärts, im konkreten Fall in den Niederlanden, verdient. Zu Weihnachten kehrt er zu seiner Familie im östlichen, wirtschaftlich benachteiligten Teil Polens zurück und verkündet, dass seine Freundin schwanger ist. Auch ist er dabei, seine Zukunft neu zu planen: Er will seine eigene Firma gründen, doch dazu fehlt es ihm an den nötigen Mitteln. Adams Vater war ebenfalls im Ausland tätig und ringt jetzt mit einem Alkoholproblem, seine geduldige, liebende Mutter hingegen kämpft dafür, dass die Familie nicht zerfällt. Regisseur Piotr Domalewski, der hier seinen ersten Langfilm vorlegt, gelingt es zu zeigen, wie zerbrechlich ein Familiengefüge sein kann. Er schafft es, einen warmherzigen Ton anzuschlagen, ohne auf abgenutzte Weihnachtsfilm-Klischees zurückgreifen zu müssen. Die subtile Behandlung der Probleme vieler heimkehrender, polnischer Arbeitsmigranten, wie Unverständnis und Entfremdung, gehört ebenso zu den Stärken von Silent Night, wie die hervorragenden Darsteller. Beim nationalen Filmfestival in Gdynia 2017 wurde Silent Night als Bester Film ausgezeichnet. Für den Polnischen Filmpreis wurde er nicht weniger als elfmal nominiert – eine beeindruckende Leistung für einen Debütfilm.
Regisseur und Drehbuchautor Silent Night, Regisseur 60 Kilos of Nothing
In Wien: 16. bis 18. April
Filmkritiker, Kurator Spielfilm-Wettbewerb
In Wien: 13. bis 20. April
Moderatorin Filmprogramm
Cicha noc
Piotr Domalewski
Piotr Domalewski
Dawid Ogrodnik, Tomasz Ziętek, Agnieszka Suchora
Spielfilm
Spielfilm-Wettbewerb
Polen
2017
Polnisch mit engl. UT
100 min.
Intramovies