Im August 2018 jährt sich zum 50. Mal die Invasion der Tschechoslowakei durch die „Bruderländer“ aus dem Warschauer Pakt. Aus diesem Anlass entstand dieses ungewöhnliche Dokumentarfilmprojekt, eine gemeinsame Anstrengung von Produzenten und fünf Filmemachern (vier davon Frauen) aus jenen fünf Ländern, die an der Invasion teilnahmen: Russland (damals in der Sowjetunion), Ungarn, Polen, Bulgarien und die Deutsche Demokratische Republik. In fünf Episoden erzählen ehemalige Soldaten aus den jeweiligen Ländern von den dramatischen Ereignissen, die damals die Welt schockierten. Am härtesten traf es natürlich die Bevölkerung der Tschechoslowakei, die von der Invasion quasi im Schlaf überrascht wurde. Der stärkste Eindruck, der aus dem Film hervorgeht, ist der von Verwirrung und Chaos. So erzählen die ungarischen Ex-Soldaten, dass sie lange Zeit gar nicht gewusst hätten, wohin sie in Marsch gesetzt wurden – Stillschweigen und bruchstückhafte Informationen kennzeichneten die Aktion. Es kommt aber auch immer wieder zu bewegenden Szenen, etwa, wenn die ehemaligen Okkupanten aus der Sowjetunion im friedlichen Prag der Gegenwart auf ebenso betagte tschechische Veteranen treffen. Faszinierendes, hierzulande unbekanntes Archivmaterial ergänzt das Filmprojekt, das eindringlich vor allem die Frage nach der Berechtigung und dem Sinn von Krieg und Unterdrückung stellt.
Regisseurin Occupation 1968 - The Last Mission of General Ermakov
In Wien: 22. April
Regisseur und Drehbuchautor Directions, Regisseur Occupation 1986
In Wien: 17. bis 18. April
Moderatorin Filmprogramm
Moderatorin Filmprogramm
Occupation 1968
Stephan Komandarev, Marie Elisa Scheidt, Linda Dombrovszsky, Magdalena Szymków, Evdokia Moskvina
Stephan Komandarev, Marie Elisa Scheidt, Linda Dombrovszsky, Magdalena Szymków, Evdokia Moskvina
Dokumentarfilm
Familien & Schulkino
Bulgarien, Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn
2018
Tschechisch, Russisch, Polnisch, Bulgarisch, Ungarisch, Deutsch, Englisch mit dt./engl. UT
5 x 26 min.
Slingshot Films