Falling ist die Geschichte zweier junger Leute in der postrevolutionären Ukraine, in einem Land, das sich seit der Proteste 2013 in einer Art unausgesprochenem Kriegszustand befindet. Anton, ein ehemaliges musikalisches Wunderkind, das mit sich und seinem Talent nicht gut umgegangen ist, kehrt nach einer langen Drogen- und Alkoholentziehungskur zu seinem Großvater zurück. Katya, die am Rande von Kiew lebt, ist hingegen gerade dabei, mit ihrem Freund, einem deutschen Fotografen, das Land zu verlassen. Als sich die beiden zufällig begegnen, springt ein Funke über, der für eine kurze Zeit möglich zu machen scheint, was beide in der kalten Umgebung bisher vermisst haben: Wärme und ein Gefühl des Zuhauseseins. Laut Marina Stepanska sei die Handlung ihres Debütfilms nicht das Wichtigste. Es sei ihr darum gegangen, die Gefühle und die Situation einer ganzen Generation von Gleichaltrigen auszudrücken, die – genauso wie sie selbst – durch die Ereignisse am Euromaidan und durch das, was politisch und gesellschaftlich folgte, nachhaltig verstört worden seien. Nicht nur die Zukunft wurde plötzlich ungewiss, sondern auch die Gegenwart. Es ist dieses Gefühl der Unbestimmtheit und Unbehaustheit, das diesen einfühlsamen und klugen Film durchzieht. Die eindrucksvollen Bilder stammen übrigens vom österreichischen Kameramann Sebastian Thaler.
Regisseurin und Drehbuchautorin Falling
In Wien: 17. bis 19. April
Kameramann Falling
In Wien: 17. bis 18. April
Filmkritiker, Kurator Spielfilm-Wettbewerb
In Wien: 13. bis 20. April
Moderatorin Filmprogramm
Strimholov
Marina Stepanska
Marina Stepanska
Andriy Seletskiy, Dasha Plahtiy, Oleg Mosiychuk
Spielfilm
Spielfilm-Wettbewerb
Ukraine
2017
Ukrainisch, Englisch mit engl. UT
105 min.
Tato Film / TVCO