Leta lebt in Tirana unter prekären Umständen. Schon seit mehreren Monaten konnte sie ihre Miete nicht bezahlen und wird, obwohl sie einen einjährigen Sohn hat, einfach auf die Straße gesetzt. Doch mit Glück findet Leta einen Job als Pflegerin bei Sophie, einer bettlägerigen alten Dame, bei der sie mit ihrem Säugling einziehen kann. Allerdings sieht sie sich in der Folge gezwungen, die kranke Frau um jeden Preis am Leben zu erhalten, will sie nicht ihre neue Unterkunft und die Arbeit wieder verlieren. Daybreak ist zwar in der albanischen Hauptstadt angesiedelt, die sich nach und nach zu einer europäischen Großstadt entwickelt, aber der Film schildert eine Situation, die, so absurd sie uns bisweilen erscheinen mag, universelle Gültigkeit besitzt. Er ist ein intimes Drama, das sich größtenteils in sehr beengten Räumen abspielt; letztlich versinnbildlicht das auch die verzweifelte Lage, in der sich Leta befindet. Getragen wird das Spielfilmdebüt des jungen albanischen Regisseurs Gentian Koçi von der subtilen Balance der Beziehung zwischen der alten und der jungen Frau, beide von hervorragenden Schauspielerinnen dargestellt. Wie Koçi sagt, geht es ihm um die moralischen Kompromisse, die wir alle notgedrungen eingehen, wenn es um unsere wirtschaftliche Sicherheit oder, mehr noch, ums Überleben geht.
Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Daybreak
In Wien: 18. bis 20. April
Moderatorin Filmprogramm
Moderatorin Industry Days und Filmprogramm
Dita zë fill
Gentian Koçi
Gentian Koçi
Ornela Kapetani, Suzana Prifti, Kasem Hoxha
Spielfilm
Promising Debuts-Wettbewerb
Albanien
2017
Albanisch mit engl. UT
85 min.
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