Die gebürtige Ungarin Olga lebt als erfolgreiche Anwältin in Wien. Eines Tages fällt ihre über 80-jährige Mutter Mária ins Koma, nachdem sie einen offiziellen Brief erhalten hat. Olga fährt nach Ungarn, um ihre Mutter zu pflegen. Dabei entdeckt sie nach und nach, dass es offenbar ein dunkles Geheimnis in der Familiengeschichte gibt. Ihre Recherchen führen sie zurück in das Ungarn der 1950er Jahre, als das Land von der Sowjetunion okkupiert wurde. Schließlich entdeckt sie, dass die Herkunft der Frau, die sie zu sein glaubte, nicht so klar ist, wie sie immer dachte. Die 86-jährige ungarische Meisterregisseurin Márta Mészáros legt in ihrem Film den Finger auf alte, schmerzhafte Wunden und rollt ein großteils noch nicht aufgearbeitetes Kapitel ungarischer Geschichte auf: die Vertuschung der Tatsache, dass viele junge ungarische Frauen nach dem Krieg – freiwillig oder durch Vergewaltigung – Kinder von sowjetischen Besatzungssoldaten bekamen, die mehr oder weniger vaterlos aufwuchsen bzw. mit einer geschönten Biografie ausgestattet wurden. Anhand von Mária und Olga erstellt Mészáros eine Verbindung zwischen der Vergangenheit eines vom Krieg zerrissenen Europas und einer jüngeren Generation, die über die traumatischen Ereignisse oft jahrzehntelang nicht oder nur unzureichend Bescheid wusste.
Regisseurin Aurora Borealis: Northern Light
Master Class The Art of Filmmaking
In Wien: 13. bis 18. April
Moderatorin Filmprogramm
Aurora Borealis: Északi fény
Márta Mészáros
Éva Pataki, Zoltán Jancso
Mari Törőcsik, Ildikó Tóth, Franciska Törőcsik
Spielfilm
Lifetime Achievement Award, Best of Hungary
Ungarn
2017
Ungarisch mit engl. UT
104 min.
Hungarian National Film Fund