Natasha arbeitet im örtlichen Zoo. Die Mittfünfzigerin wohnt immer noch bei ihrer Mutter. Zu den Tieren pflegt die Russin ein innigeres Verhältnis als zu ihren Kolleginnen und den anderen Menschen in ihrer Umgebung. Ihr einsames Leben scheint völlig festgefahren, bis sie eines Tages feststellt, dass ihr ein großer Schwanz aus dem Rücken gewachsen ist. Von starken Schmerzen geplagt, geht sie zum Arzt und landet schließlich bei einem jungen Radiologen namens Pyotr, der ihre Andersartigkeit umstandslos zu akzeptieren scheint. Die beiden kommen einander näher und Natasha blüht richtiggehend auf. Derweil machen Gerüchte über eine vom Teufel besessene Frau in der Nachbarschaft die Runde. Vor allem Natashas herrische und ultra-religiöse Mutter versucht sich um jeden Preis vor dem drohenden Bösen zu schützen. Auf den ersten Blick erscheint die Geschichte mit fiktionalen Elementen eine Tragödie mit einer unglücklichen Protagonistin zu sein, die einen universellen Außenseiter-Status bedient. Nicht nur, aber insbesondere auch wegen seiner vielfältigen psychologischen und sozialen Interpretationsansätze, lässt sich der Film jedoch letztlich schwer einem Genre zuordnen. Er spielt mit den Erwartungen der Zuschauer und bleibt fast bis zum Schluss ein Manifest der Freude an der eigenen Einzigartigkeit.
Zoologiya
Ivan I. Tverdovsky
Ivan I. Tverdovsky
Natalia Pavlenkova, Dmitry Groshev, Irina Chipizhenko
Drama
Across the Line
Deutschland, Frankreich, Russland
2016
Russisch mit engl. UT
87 min