Lora lebt in einem malerischen Bergdorf in Bulgarien. Die 17-Jährige empfindet ihre Umgebung allerdings ganz und gar nicht als idyllisch. Sie fühlt sich beengt und grenzt sich durch ihr Verhalten ganz bewusst von den anderen Einwohnern ab – vornehmlich durch ihren Kleidungsstil und ihre Gewohnheit zu rauchen. Das Einzige, was für sie wirklich zählt, ist die Liebe zu ihrem Freund Todor. Loras Vater stellt sie schließlich energisch zur Rede und verlangt von ihr, sich grundlegend zu ändern. Als er kurz darauf verstirbt, wird der von ihren Verwandten und Nachbarn ausgeübte Druck, wie sie sich zu benehmen habe, für die junge Frau unerträglich. Lora beschließt, sich endgültig zu emanzipieren und ihren eigenen Weg zu gehen. Der Film, unter anderem bei der Berlinale 2016 von der Internationalen Jury der Generation 14plus mit einer lobenden Erwähnung bedacht, ist eine ruhige Coming-of-Age-Geschichte, die oft sehr realistisch anmutende, oft aber auch sehr intime Einblicke in die Lebenswelt seiner Protagonistin zeigt. Etwa, als Lora ihrer Großmutter die Fingernägel schwarz lackiert. Dass die Regisseurin Eliza Petkova Blicken und Gesten nicht weniger vertraut als Worten, ist übrigens ein Glück: Die sind nämlich bisweilen so ausdrucksstark, dass Zhaleika wohl sogar auch ohne Untertitel gut zurecht käme.
Zhaleika
Eliza Petkova
Eliza Petkova
Anna Manolova, Snezhina Petrova, Mihail Stoyanov
Drama, Familienfilm
Promising Debuts-Wettbewerb
Bulgarien, Deutschland
2016
24.03. Bulgarisch mit dt. UT, 25.03. Bulgarisch mit engl. UT
92 min