Lokführer müssen im Laufe ihres Berufslebens den Tod von bis zu 20 Menschen verantworten. Mit 28 Leichen ist Ilija Rekordhalter unter seinen Kollegen. Aber das scheint abgesehen von ein paar Psychologen niemanden zu interessieren. Es ist schließlich nicht seine Schuld, wenn sich jemand absichtlich vor seinen Zug wirft. Weil der Anstand es verlangt, verteilt er dennoch nach jedem Unfall Blumen an die Verwandten der Opfer. Eines Tages spaziert ein Kind, erst zehn Jahre alt, vor seinem Zug auf die Schienen und weigert sich auch nach mehrmaligem Hupen, den Weg freizugeben. Ilija vermeidet mit einer Vollbremsung zum Glück aber das Schlimmste und rettet das Leben des Buben. Und weil dieser sonst niemanden hat, nimmt er ihn bei sich auf. Das geht solange gut, bis der Kleine beschließt, in die Fußstapfen seines Ziehvaters zu treten. Denn von dieser Idee hält Ilija rein gar nichts. Miloš Radović vollbringt mit seiner erfrischend schrägen Tragikomödie eine charmant-witzige Annäherung an ein sehr ernstes Thema. Seine bewegende und mit liebenswerten Protagonisten bevölkerte Geschichte erzählt er mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Zurecht wurde Train Driver’s Diary 2016 unter anderem mit dem Publikumspreis des Internationalen Moskauer Filmfestivals sowie dem Young Audience Award in Sarajevo ausgezeichnet.
Dnevnik mašinovođe
Miloš Radović
Miloš Radović
Lazar Ristovski, Petar Korać, Pavle Erić
Komödie
Spielfilm-Wettbewerb
Kroatien, Serbien
2016
22.03. Serbisch mit dt. UT, 23.03. Serbisch mit engl. UT
90 min