Im Theater einer polnischen Provinzstadt inszeniert ein junger und erfolgreicher Regisseur aus Warschau einen Klassiker. Dem talentierten, aber weit weniger bekannten Schauspieler Krzysztof Malewski erscheint die angebotene Hauptrolle als die Chance seines Lebens. Während der Proben bemerkt er leider schnell, dass der Regisseur nur routiniert eine Auftragsarbeit erledigt und der Rest des Teams dem Projekt sogar recht gleichgültig gegenübersteht. Krzysztofs Frust und sein Hang zur Rebellion nehmen zu, als zu seinen beruflichen Problemen auch noch solche mit seiner Frau hinzukommen. Agnieszka Hollands Spielfilmdebüt ist eine lakonische Komödie, die zurecht als eines der reifsten in der Geschichte des polnischen Kinos gesehen wird. Was heißt es eigentlich, Künstler zu sein? Mit dem Versuch, diese Frage filmisch zu beantworten, betrat die Regisseurin Neuland. Gedreht wurde an Originalschauplätzen und unter beengten räumlichen Bedingungen. Die veristische Ästhetik der Films ist beeindruckend und kann als Allegorie auf die repressiven Bedingungen verstanden werden, die Kulturschaffende hinter dem Eisernen Vorhang erdulden mussten. Holland gewährt einen intimen Blick in das Innenleben einer Provinzbühne und ein liebevoll-kritisches bis sarkastisches Bild des polnischen Kultur- und Alltagslebens in den 1970ern.
Aktorzy prowincjonalni
Agnieszka Holland
Agnieszka Holland, Witold Zatorski
Halina Łabonarska, Tadeusz Huk, Iwona Biernacka
Tragikomödie
Best of Classics
Polen
1978
Polnisch mit engl. UT
108 min
Freitag 24.03.
16:00 Breitenseer Lichtspiele