Die kroatische Regierung ist wieder einmal knapp bei Kasse und muss sparen. Ins Visier nimmt sie dieses Mal, über 20 Jahre nach dem Ende des Balkankrieges, die Renten der Frauen der damals gefallenen Soldaten. Der Plan: Alle Witwen, die zwar noch nicht wieder verheiratet sind, die sich aber in einer neuen Beziehung befinden, sollen ab sofort keine Militärpension mehr kriegen. Aus diesem Grund wird das sogenannte Ministerium der Liebe gegründet, das verwertbare Informationen über jene sammeln soll, die gegen das neue Gesetz verstoßen. Krešo, ein arbeitsloser und unglücklich verheirateter Biologe mittleren Alters, bekommt über Vermittlung seines Schwiegervaters in der neuen Behörde eine Anstellung. Und soll nun gemeinsam mit dem exzentrischen Šikić einschlägige Fälle aufklären. Doch schon der erste Einsatz zeigt, dass er der vollkommen Falsche für diesen Job ist. Als sich Krešo dann auch noch in eine der Witwen verliebt, wird es erst richtig kompliziert. Regisseur Pavo Marinković, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, zeigt mit seinem höchst unterhaltsamen Film gekonnt den moralischen Zwiespalt des Protagonisten zwischen Erfolg und Gerechtigkeit auf. Die ebenso schräge wie messerscharfe Komödie wird dabei vor allem von den unübertrefflichen Leistungen der Darsteller getragen.
Pavo Marinković
Regisseur Ministry of Love
In Wien: 24. bis 27. März
Ministarstvo ljubavi
Pavo Marinković
Pavo Marinkovic
Stjepan Perić, Dražen Kühn, Ecija Ojdanić
Komödie
Kulturjahr Österreich-Kroatien
Kroatien, Slowenien, Tschechien
2016
Kroatisch mit engl. UT
103 min