Ein Radioreporter namens Winkel erhält im Herbst 1980 von höchster Stelle den Auftrag, eine Reportage über einen Streik in der Leninwerft in Danzig zu schreiben. Bald wird ihm klar, dass es in Wahrheit nur darum geht, belastendes Material über Maciej Tomczyk zu sammeln, einen der Führer der neu gegründeten Gewerkschaft Solidarność. Während seiner Recherchen lernt Winkel Maciejs Frau Agnieszka kennen. Sie, aber auch die Mutter und ein Studienkollege Maciejs, erzählen ihm vom Werdegang des Gewerkschafters. Die mit frequenten Rückblicken abgehandelte Story beginnt mit den polnischen März- Unruhen des Jahres 1968. Maciej ist zu dieser Zeit ein idealistischer Studentenführer mit ungewisser Zukunft. Der Film, eine politische Kriminalgeschichte in Form einer journalistischen Recherche, ist die Fortsetzung von Andrzej Wajdas Meisterwerk Man of Marble und ein leidenschaftliches Plädoyer für Demokratie, Menschenrechte und die Anliegen der Arbeiterschaft. Er enthält viele Originalaufnahmen und wirkt oft wie eine Doku – in einer Nebenrolle ist sogar Lech Wałęsa, der spätere Staatspräsident Polens, persönlich zu sehen. Die Zensurbehörden wollten dem Film mit der Schere zu Leibe rücken, die Werftarbeiter aber ließen ausrichten, man werde das zu verhindern wissen. Man of Iron wurde ungeschnitten in Cannes gezeigt und gewann ebendort die Goldene Palme.
Człowiek z żelaza
Andrzej Wajda
Aleksander Ścibor-Rylski
Jerzy Radziwiłowicz, Krystyna Janda, Marian Opania
Drama, Historienfilm
Andrzej Wajda Retrospektive
Polen
1981
Polnisch mit engl. UT
153 min
Sonntag 26.03.
20:30 Urania Kino