Die Tschechoslowakei in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Miloš, ein junger und schüchterner Bursche, tritt in die Fußstapfen seines Vaters und beginnt eine Lehre als Bahnhofswärter. Sein eigentliches Interesse gilt hingegen den Frauen, respektive dem heiß ersehnten Verlust seiner Jungfräulichkeit. Und er nimmt die Sache durchaus ernst: Als er beim ersten Schäferstündchen seines Lebens mit der Schaffnerin Máša kläglich versagt, versucht er sich die Pulsadern aufzuschneiden. Doch der Doktor beruhigt ihn. Miloš leide lediglich an vorzeitigem Samenerguss. Geheimnis bleibt das keines: Infolge erfahren mehr und mehr Personen von seinem Kummer, aber damit nicht genug. Mit gut gemeinten Ratschlägen wollen diese mithelfen, Miloš’ Problem zu lösen. Die Schrecken des Krieges bleiben da Nebensache; einzig und allein die Nachrichten und die Befehle des Regierungsrats Zednicek erinnern daran, was außerhalb des Dorfes los ist. Doch noch sind die Kämpfe nicht vorbei. Die New York Times hat den Charme dieser Tragikomödie vor allem in ihrer Ruhe und in ihrer Feinfühligkeit für Understatements verortet. 1968 hat Jiří Menzel mit seinem glänzend inszenierten und hervorragend gespielten ersten Spielfilm, der heute als Klassiker seines Genres gilt, den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewonnen.
Ostře sledované vlaky
Jiří Menzel
Bohumil Hrabal
Václav Neckář, Josef Somr, Vlastimil Brodský
Tragikomödie
Best of Classics
ČSSR
1967
Tschechisch, Deutsch mit engl. UT
93 min
Samstag 25.03.
21:00 Breitenseer Lichtspiele