In der Hoffnung auf eine positive Zukunft wechselt Johannes auf eine Eliteschule in der Stadt. Doch entgegen seines Traums von sozialem Aufstieg kommt der ebenso sensible wie rastlose Jugendliche auch dort schnell unter die Räder. Seine Mitschüler üben immer stärker psychische Gewalt auf ihn aus und lassen ihn von Anfang an wissen, wo ihrer Überzeugung nach sein Platz in der Hierarchie ist, nämlich ganz unten. Niedergeschlagen und entmutigt wendet sich der Jugendliche wieder seinem alten Freundeskreis zu, der aus partywütigen und drogenabhängigen Kleinkriminellen besteht. Besserung ist keine in Sicht: Der ohnehin schon große Druck auf den Schultern des Burschen wird durch die wachsende Schizophrenie der Mutter, die der ganzen Familie allmählich den Schlaf raubt, beinahe unerträglich. Johannes’ Leben geht weiter und weiter bergab und plötzlich findet er sich blutüberströmt auf einem Balkon und auf dem absoluten Nullpunkt wieder. Basierend auf dem halb-autobiographischen estnischen Bestseller von Margus Karu bringt der Regisseur Mihkel Ulk ein fesselndes Drama auf die Leinwand. Er zeigt eine grausame Welt, in der massives Mobbing unter Jugendlichen zum Alltag gehört und zu Anpassungsstörungen, geringem Selbstwertgefühl und der verzweifelten Suche nach Anerkennung führt.
Mihkel Ulk
Regisseur Zero Point
In Wien: Oktober 5-7
Nullpunkt
Mihkel Ulk
Margit Keerdo-Dawson
Märt Pius, Epp Eespäev, Saara Kadak
Drama
Promising Debuts
Estland
2014
Estnisch mit engl. UT
114 min.