Kamilla und Cili sind Schwestern und führen jeweils ihr eigenes Leben. Saudade zeigt ein knapp neunminütiges Skype-Gespräch zwischen den beiden. Kamilla räumt gerade das Elternhaus aus. Und während Cili offenbar keinerlei Bindung zu den Objekten der Kindheit empfindet, wie etwa einer Schaukel, hängt Kamilla emotional immer noch sehr daran. Sie hat wenig Verständnis für das Desinteresse ihrer Schwester an der gemeinsamen Vergangenheit. Skype wird so zum digitalen Ort von Kamillas „Saudade“. Das portugiesische Wort ist nur schwer zu übersetzen und steht in etwa für ein Gefühl des melancholischen Weltschmerzes, für eine unstillbare Wehmut und Sehnsucht. In seiner türkischen Variante des „Hüzüns“ wurde es übrigens von Orhan Pamuk literarisch phänomenal beschrieben.
Der Film wird im Rahmen des Kurzfilmwettbewerbs (Block 1) gezeigt.
08.10., 16:00 Uhr,, Urania Kino
10.10., 14:00 Uhr, Village Cinema
Gyöngyi Fazekas
Regisseur, Drehbuchautor Saudade
In Wien: Oktober 8-11
Saudade
Gyöngyi Fazekas
Kurzfilmwettbewerb
Ungarn
2014
Ungarisch mit engl. UT
10 min.