Das ganz in Schwarzweiß gedrehte Meisterwerk zählt zu den größten cineastischen Herausforderungen überhaupt. Die Verfilmung von László Krasznahorkais gleichnamigen Roman ist daher auch nur selten auf einer großen Leinwand zu sehen. Hauptgrund ist die Filmlänge von 450 Minuten, die noch dazu mit bloß 150 Einstellungen bestritten wird, die bis zu 15 Minuten dauern. Was nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Kinobetreibern einiges abverlangt: Die einen müssen viel von dem opfern, was heutzutage oft sehr knapp ist, nämlich Zeit; und die anderen müssen auf bares Geld verzichten, zumal sich bei Satanstango mehr als eine Vorführung pro Tag einfach nicht ausgeht. Zum Inhalt: In einem trostlosen ungarischen Dorf kämpfen die Menschen unter ärmsten Verhältnissen tagtäglich gegen die Tristesse, die Langeweile und das Elend. Lieber würden sie heute als morgen wegziehen. Als die Nachricht von der Rückkehr des totgeglaubten Irimiás die Runde macht, bricht Euphorie aus. Doch der vermeintliche Erlöser arbeitet in Wahrheit als Spitzel für die Polizei. Bela Tarrs minimalistisches Monument des zeitgenössischen Kinos entfaltet auf die Zuschauer eine maximale Wirkung und wird gern zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt. Dass es trotz seiner deprimierenden Grundstimmung zugleich sehr schwarzhumorig ist, trägt dazu sicher bei.
Sátántangó
Béla Tarr
Béla Tarr, László Krasznahorkai
Mihály Víg, Putyi Horváth, László Lugossy
Drama
25 - The Retrospective
Deutschland, Schweiz, Ungarn
1994
Ungarisch mit engl. UT
450 min.
Freitag 02.10.
15:30 Actors Studio 3