Es soll ja gar nicht so selten vorkommen, dass wahre Liebe praktisch ohne Worte auskommt. Vermutlich deshalb hat die Regisseurin Urszula Antoniak in Nude Area auch weitestgehend auf Dialoge verzichtet. Dafür ist aber die Bildsprache umso gefühlvoller ausgefallen. In 15 nicht chronologisch angeordneten Episoden wird eine hochemotionale, in Amsterdam spielende Love Story erzählt, nämlich die zwischen der vornehmen Holländerin Naomi und der ärmlichen arabischen Migrantin Fama. So beginnt der Film mit einer Szene, in der die kurze, aber dafür umso intensivere Beziehung bereits wieder verblasst ist. Erst nach und nach offenbart sich, was in der Zeit zwischen dem ersten Kennenlernen und dem Erlöschen der Liebe geschehen ist. Zentraler Angelpunkt: Bei geheimen Treffen in einer Frauensauna lässt die gemeinsame Nacktheit kulturelle, religiöse und soziale Unterschiede verschwinden. Nude Area erzählt eindrucksvoll von Zärtlichkeit und Härte, von Ekstase und Enttäuschung, von Stärke und Fragilität sowie vom Warten und von der Erfüllung. Die polnisch-niederländische Koproduktion zeigt auf überaus intelligente Art und Weise die Komplexität der weiblichen Lust, und das erfreulicherweise ohne dabei auch nur irgendwelche einschlägigen Klischees zu strapazieren. „Ein unvorstellbar tantrisches cineastisches Erlebnis” (Cineuropa).
Nude Area
Urszula Antoniak
Urszula Antoniak
Sammy Boonstra, Imaan Hammam
Drama
Polnische Highlights
Niederlande, Polen
2014
Stummfilm
71 min.