Polen 1962. Die Novizin Anna bereitet sich auf ihr Gelübde vor. Doch bevor sie das ablegen darf, stellt die Äbtissin der als Vollwaise aufgewachsenen Frau eine überraschende Aufgabe: Sie soll ihre letzte lebende Verwandte treffen. Anna fährt in die Stadt zu ihrer Tante, der sie noch nie begegnet ist. Und augenblicklich steht fest: Das Aufeinandertreffen von Anna und Wanda, einer mondänen und parteitreuen Richterin, wird das Leben beider völlig verändern. In eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt der Regisseur Pawel Pawlikowski still und intensiv zugleich von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die doch zwei entscheidende Gemeinsamkeiten haben: Beide sind zwischen Tradition und Moderne verfangen und beiden will das Vergessen nicht gelingen. Ida ist für den in England lebenden Filmemacher aber auch eine Art Abrechnung mit seinen eigenen Wurzeln. Seine poetische und zugleich klare filmische Annäherung an die für Polen damals so typische Mischung aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus wurde von der internationalen Kritik herausragend positiv bewertet und vielfach ausgezeichnet, mit dem Europäischen Filmpreis etwa oder mit dem Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Fazit: Ida ist ein zeitlos gültiger und großartiger Film, der lange nachwirkt.
Ida
Paweł Pawlikowski
Paweł Pawlikowski, Rebecca Lenkiewicz
Agata Trzebuchowska, Agata Kulesza, Dawid Ogrodnik, Halina Skoczyńska
Drama
Oscar Nights
Dänemark, Frankreich, Polen, Ukraine
2013
Dt. Synchronisation (10.10.) und Polnisch, Latein, Französisch mit dt. UT (11.10.)
80 min.