Im kommunistischen Rumänien der 1980er Jahre gab es eine kleine Gruppe, die auf eine ganz eigene Art Protest und zivilen Ungehorsam gegen das repressive Regime leistete – nämlich mit Videokassetten. Chuck Norris vs Communism erzählt ihre unglaubliche Geschichte. Die mutigen Filmliebhaber bauten ein gut organisiertes Netzwerk auf, schmuggelten hunderte Hollywood-Filme ins Land und organisierten illegale Vorführungen. Besonders begehrt waren Produktionen mit unerschrockenen Action-Helden wie Sylvester Stallone oder eben Chuck Norris. Der propagierte westliche Lebensstil übte dabei alleine schon aufgrund diverser Verbote eine große Faszination aus. Supermärkte voller Lebensmittel, westliche Mode, schnelle Autos und vor allem ein nicht gekanntes Ausmaß von Freiheit brachten die Menschen zum Träumen. Regisseurin Ilinca Calugareanu lässt Leute von der Straße ebenso zu Wort kommen wie Irina Margareta Nistor, die als Synchronsprecherin der geschmuggelten Filme bald zur bekanntesten Stimme Rumäniens wurde. Die Dokumentation zeigt auf eindrucksvolle und humorvolle Weise, wie Filme letztlich über das ihnen innewohnende Potential auch die Wirklichkeit beeinflussen können. Und weist gleichzeitig darauf hin, wie wichtig die Menschenrechte – in diesem Fall vor allem die Medien- und Pressefreiheit – sind.
Ilinca Călugăreanu
Regisseurin, Drehbuchautorin, Editorin Chuck Norris VS Communism
In Wien: Oktober 6-8
Chuck Norris vs Communism
Ilincăi Călugăreanu
Ilincăi Călugăreanu
Dokumentarfilm
Dokumentarfilm-Wettbewerb, Schulkino
Grossbritannien, Rumänien
2015
Rumänisch mit engl. UT (06.10.) und dt. UT (07. und 08.10.)
80 min.