Marianna heißt sie erst seit kurzem und geboren wurde sie als Mann. Und als solcher führte sie ein scheinbar normales Leben. Erst mit 43 fasste sie den Mut, ihr wahres Selbst nicht mehr zu verstecken. Call Me Marianna zeigt ihren turbulenten Transformationsprozess und erzählt über die radikalen Auswirkungen von Geschlechtsumwandlungen, über Ausgrenzung und Diskriminierung. Der Preis für ihre Selbstbestimmung scheint hoch zu sein, denn gesellschaftliche und familiäre Akzeptanz bleiben Marianna verwehrt. Ein von ihr geschriebenes Theaterstück sowie eine Liebesbeziehung zu einem älteren Mann sind kleine Hoffnungsschimmer, ihrer Isolation zu entkommen. Filmemacherin Karolina Bielawska begleitete die sympathische Transsexuelle ziemlich lang auf ihrem Weg. Die enge Beziehung zwischen der Regisseurin und der von ihr porträtierten Frau ist allseits zu spüren. Die daraus resultierende feinsinnige Erzählweise brachte dem Dokumentarfilm unter anderem vier Auszeichnungen am 55. Krakow Film Festival ein. „Call Me Marianna wirft ein analytisch-inspiriertes Licht auf unsere Gesellschaft und lässt zugleich die außergewöhnliche innere Stärke der Protagonistin ans Tageslicht treten“, urteilte die Jury. Ein außergewöhnliches Einzelschicksal und ein ergreifendes Plädoyer für Toleranz und Mitgefühl.
Karolina Bielawska
Regisseurin, Drehbuchautorin Call me Marianna
In Wien: Oktober 9-12
Mów mi Marianna
Karolina Bielawska
Karolina Bielawska
Dokumentarfilm
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Polen
2015
Polnisch mit engl. UT
75 min.