Elsa kommt regelmäßig zu ihrem inhaftierten Mann, um ihre ehelichen Pflichten zu erledigen. Ein paar Zellen weiter versucht Spetim seiner gefangenen Frau wenige Momente des Glücks zu verschaffen. Ein neues Gesetz hat den Strafvollzug liberalisiert und Besuche dieser Art möglich gemacht; es erlaubt verheirateten Paaren in albanischen Gefängnissen, einmal im Monat miteinander geschlechtlich zu verkehren. Für Elsa und Spetim ist die Hafterleichterung allerdings nur eine quälende Verpflichtung, die allein ihren Ehepartnern Befriedigung verschafft. Eines Tages lernen die beiden in Wahrheit sehr einsamen Besucher einander zufällig im Gefängnis kennen, um sich schon bald darauf vorsichtig auf eine zarte und befreiende Liebesgeschichte einzulassen. Als die Regierung eine Generalamnestie verkündet, scheint die glückliche Zeit der beiden abrupt zu Ende zu gehen. Im Mittelpunkt dieser tieftraurigen Romanze stehen zwei Liebende, die nicht über ihr eigenes Schicksal bestimmen können. Regisseur Bujar Alimani erzählt in seinem mehrfach preisgekrönten Film schnörkellos und mit atemberaubenden Bildern aber nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch davon, dass sein Heimatland Albanien heute zwischen Modernisierung einerseits sowie dem Festhalten an Traditionen und Werten andererseits hin- und hergerissen ist.
Bujar Alimani
Regisseur, Drehbuchautor, Produzent Amnesty
In Wien: Oktober 5-7
Amnistia
Bujar Alimani
Bujar Alimani
Luli Bitri, Karafil Shena, Todi Llupi, Mirela Naska
Drama
25 - The Retrospective
Albanien, Frankreich, Griechenland
2011
Albanisch mit engl. UT
83 min