Letztlich gewalttätige Demos in Kiew, die Annexion der Krim durch Russland, der blutige Aufstand der Separatisten im Osten des Landes – die Ukraine kommt seit Monaten nicht mehr zur Ruhe. Mit Ukraine Voices ist es gelungen, den Vorabend dieser Ereignisse aus einer Art Vogelperspektive zu betrachten und damit vielleicht ein wenig greifbarer zu machen. Der topaktuelle Dokumentarfilm von Dmytro Tiazhlov und Ella Shtyka besteht aus acht Episoden, allesamt produziert von jungen Filmemachern. Sie porträtieren Landsleute bei deren Versuch, das Land nach eigenen Wünschen mitzugestalten. Da kann sich etwa ein orthodoxer Bischof nicht mehr mit den Vorgaben seiner Kirche identifizieren und verlässt das Kloster, um fortan als LGBT-Aktivist tätig zu sein. Und ein Tierschützer, der seit 20 Jahren in einer baufälligen Hütte in einem Naturreservat lebt, macht klar, warum er genau dort auch weiterhin ausharren will. Ein urbaner Nomade lebt ohne offizielle Identität – und möchte diesen Zustand ebenfalls unbedingt beibehalten. Last but not least hätte ein Journalist gerne gehabt, dass die Ukraine sich der EU annähert. Er startet daher einen Facebook-Aufruf... der letztlich zu den Protesten auf dem Kiewer Maidan führt. All das geschieht in einem System, in dem freie Meinungsäußerung und Demokratie mehr Wunschdenken als gelebte Realität sind. War die Katastrophe absehbar?
Produzent Ukraine_Voices
Anwesend am08. und 09. Oktober
(Aufenthalt in Wien: 08.-09. Oktober)
Kristina Liulchenko, Andrei Litvinenko, Aksynia Kurina, Jeanne Dovhych, Oksana Shornik, Slavik Bihun, Nadia Parfan, Maria Stoyanova, Anastasiya Khonyakina
Dokumentarfilm/Episodenfilm
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Ukraine 2014
Ukrainisch, Russisch, engl.UT
78 min