Der erste international beachtete Film, der nach dem Untergang der Sowjetunion im unabhängigen Aserbaidschan entstand, ist eine nostalgische Liebeserklärung an die Blütezeit und das Sterben des Stummfilms. Yarasa erzählt in faszinierenden Ellipsen von einer fatalen Liebesgeschichte im und um das Kino. Er ist eine Ode an die Fantasie, bei der mal humorvoll und mal tragisch auf die Unvereinbarkeit von Kunst und Leben geblickt wird. Zur Story: Ein älterer Wissenschaftler verliebt sich in die Kartenverkäuferin Turan, die eine Karriere als Schauspielerin einschlägt. Sie heiraten, und gemeinsam verbringen sie viele Stunden im Kino. Der Kunstliebhaber merkt nicht, dass er eines Tages nicht mehr der einzige Mann im Leben von Turan ist. Als schließlich der Tonfilm in Aserbaidschan ankommt, bekommt der Mann einen Schock und erblindet. Turan lädt ihren Liebhaber fortan sogar in ihr Haus ein. Die beiden versuchen, seine Anwesenheit vor dem erblindeten Gatten zu verheimlichen. Die Grenzen zwischen Film und Liebe verwischen, und der Tod des Stummfilms entwickelt sich auch zur lebensbedrohlichen Gefahr für Turan. Regisseur Ayaz Salayev beschreibt eine poetische und allegorische Geschichte des Kinos, die das Publikum voller Anspielungen auf die westliche Welt der Musik, Literatur und des Kinos in eine andere Zeit und Welt versetzt.
Regisseur Yarasa
Anwesend am 11. Oktober
(Aufenthalt in Wien: 10.-12. Oktober)
Yarasa
Ayaz Salayev
Kamal Aslanov, Ayaz Salayev
Mariya Lipkina, Rasim Balayev, Tolib Khamidov
Drama
25 - The Retrospective
Azerbaijan, 1995
Aserbaidschanisch mit dt. UT
78 min
Samstag 11.10.
18:30 Urania, mittlerer Saal