In einem kurdischen Bergdorf im Osten der Türkei machen sich eine alte Frau namens Berfé und ihre Enkelin Jiyan große Sorgen: Temo, Sohn der einen und Vater der anderen und der einzige Mann im Haushalt, wurde als vermeintlicher Freischärler von der Gendarmerie verhaftet. Deren Kommandant glaubt, dass die Bewohner Gewehre verstecken und will daher alle Männer so lange einsperren, bis ihre Familien aufgeben und die Waffen aushändigen. Das Problem dabei: Es gibt keine Waffen, jedenfalls keine, von denen Berfé und Jiyan etwas wüssten. In ihrer Verzweiflung versuchen die beiden, sich ein Gewehr zu beschaffen, das sie für ihren geliebten Temo eintauschen wollen. Berfé wendet sich an einen ehemaligen Verehrer, dann an einen Schmuggler, und schließlich führt sie ein langer Fußmarsch zu Verwandten in die Stadt. Die alte Frau beweist auf ihrer Reise Mut und Beharrlichkeit, und ihre Enkelin erfährt, wie man sich in der Welt der Erwachsenen durchschlägt. Hüseyin Karabey berichtet gelassen, in klassischer Erzählweise, ebenso ernsthaft wie mit leiser Komik, von einem harten Leben unter Repressionen und von herzlichem Gemeinschaftssinn. Er verwebt dabei realistische, fast schon dokumentarisch anmutende und poetisch-märchenhafte Elemente auf verschiedenen Erzählebenen zu einem kunstvollen Ornament. Variety schrieb: „Ein wunderschönes Drama.“
Regisseur Come to my voice
Anwesend am: 09. und 10. Oktober
(Aufenthalt in Wien: 09.-12. Oktober)
Were Dengê Min
Huseyin Karabey
Hüseyin Karabey, Abidin Parıltı
Feride Gezer, Melek Ülger, Tuncay Akdemir, Muhsin Tokçu, Ali Tekbaş
Drama
Spielfilm-Wettbewerb
Türkei, Frankreich, Deutschland 2014
Kurdisch, Englisch, Türkisch mit engl. UT (am 09.10.) und dt. UT (am 10.10.)
90 min