Laut Václav Havel waren es „Jeans und Rockmusik“, die das Ende der Sowjetunion herbeiführten. Das gilt auch für Litauen, das seinen Weg in die Unabhängigkeit letztlich über die „Singende Revolution“ finden sollte. Der Film beginnt im Jahre 1984, als eine Gruppe junger Architekten rund um Algirdas Kauspedas die Rockband Antis gründet. Mit greller Theaterschminke, Fantasieuniformen, schrillen Shows, doppeldeutigen Texten und fetziger Musik diskreditierte man die Absurdität der sowjetischen Realität. Obwohl eigentlich nur als einmaliger Neujahrsspaß konzipiert, verbreitet sich die Kunde von dieser außergewöhnlichen Truppe wie ein Lauffeuer über das ganze Land. Schon bald gab es jede Menge Nachfolge-Bands, aus deren politischen Clownerien sich Rockmärsche und Musikfestivals entwickelten; und es sollte auch nicht lange dauern, da wurden aus diesen aktivistischen Massenevents Freiheitsbewegungen, die schließlich 1990 in die Unabhängigkeitserklärung Litauens gipfeln. Die außergewöhnliche Dokumentation von Giedrė Žickytė zeigt anhand von alten Konzertausschnitten, frühen Musikvideos und authentischen Interviews mit Zeitzeugen die Euphorie und friedliche Aufbruchsstimmung, die in Litauen in den 1980er Jahren herrschten, und berührt Musikfreunde ebenso wie Geschichtsinteressierte.
Regisseurin von How We Played The Revolution
Anwesend am:
19. September (Q&A)
20. September (Schulkino)
(Aufenthalt in Wien: 18.-21.September 2013)
Kaip mes žaidėme revoliuciją
Giedrė Žickytė
Giedrė Žickytė
Schulkino
Litauen, Frankreich 2011
Litauisch, Russisch, Englisch, englische UT
69 min
Donnerstag 19.09.
18:00 Actors Studio 1
Freitag 20.09.
09:00 Actors Studio 1
Freitag 20.09.
11:30 Actors Studio 1