„Have Sex, save the World!“ So lautet das Motto der Charity Organisation Fuck For Forest, deren Mitglieder tatsächlich versuchen, den Regenwald mittels Geschlechtsverkehr zu retten. Und das funktioniert so: Über das Internet werden privat gedrehte Pornovideos verkauft, wobei der Großteil des Ertrags eben Umweltschutz-Projekten zugute kommt. Die aus Skandinavien stammenden Gründer sind schon vor Jahren nach Berlin gezogen. Dort hat der polnische Regisseur Michal Marczak einige der Neo-Hippies drei Monate lang begleitet und dabei die Kamera als Teil der Gruppe agieren lassen. Das Ergebnis, so befand The Mirror, „ist eine atemberaubend verrückte Doku“. In tragikomischen Beobachtungen wird ein Alltag zwischen dem Sammeln von Essen aus dem Müll und Eco Porn gezeigt, wobei die Protagonisten in ihrer unbeirrbaren und oft irritierenden Naivität stets ernst genommen werden. Fuck For Forest ist aber kein pornografischer Film und auch keiner über Pornografie, sondern einer über das Aufeinanderprallen von Kulturen und die Dekonstruktion von Idealen. Eine abschließende Reise ins Amazonasbecken, wo der verklärte Idealismus westlicher Öko-Aktivisten auf die nüchterne Realität indigener Stämme trifft, wurde nämlich zugleich eine Reise an die Grenzen der guten Absichten – und endete de facto in einer Katastrophe.
Produzent von Fuck For Forest
Anwesend am:
18. September (Q&A)
19. September (Q&A)
(Aufenthalt in Wien: 18.-20.September 2013)
Kuratorin des Dokumentarfilm-Wettbewerbs und Moderatorin
(Aufenthalt in Wien: 16.-21.September 2013)
Fuck For Forest
Michał Marczak
Michał Marczak, Łukasz Grudziński
Tommy Hol Ellingsen, Leona Johansson, Dany DeVero
Dokumentarfilm
Dokumentarfilm-Wettbewerb, NIGHTLINE
Polen, Deutschland 2012
Deutsch, Englisch, Spanisch, Norwegisch, englische UT
85 min