LET'S CEE GEWINNER 2015
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Presseaussendung:
http://www.letsceefilmfestival.com/pressemitteilungen-detail/items/359.html
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Spielfilm-Wettbewerb
Jury: Jan Cvitkovič, Peter Roehsler, Ursula Wolschlager & Katahrina Wöppermann
Spielfilm-Wettbewerb
Bester Film
You Carry Me
Regisseurin: Ivona Juka
Jury: In einem Setting mit stark ausgeprägten lokalen Gegebenheiten, durch höchst ungewöhnliche und originelle Szenen, malen die Filmemacher die komplexen, eigensinnigen und idiosynkratischen Filmdarstellerinnen aus. Sie stellen die modernen Heroinen der drei Geschichten dar, die eine Vater-Tochter-Beziehung in verschiedenen sozialen Milieus reflektieren. Gegen alle dramaturgischen Regeln entfaltet die Filmemacherin die Story in einer ruhigen aber überzeugenden Art und Weise, um sie schließlich zu mehr werden zu lassen als bloß der Summe ihrer Teile: zum LEBEN als etwas Gewaltiges.
Spielfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
The Fool
Regisseur: Yury Bykov
Jury: Für diese schrille Darstellung des Betrugs und der Täuschung in einer kleinen russischen Stadt sowie für außerordentliche schauspielerische Darbietung, geht die erste spezielle Erwähnung an Jurij Bykovs THE FOOL.
Spielfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
Body
Regisseurin: Małgorzata Szumowska
Jury: Mit ungewöhnlichen Filmdarstellern, eingebettet in lebhafte filmische Momente und begleitet von witzigen Situationen, präsentiert die Filmemacherin eine Vielzahl von Elementen rund um die verschiedenen Bedeutungen des Wortes BODY; von Małgorzata Szumowska.
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Jury: Barbara Eppensteiner, Martin Putz, Marcin Szczygielski
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Bester Film
The Queen of Silence
Regisseurin: Agnieszka Zwiefka
Jury: Wir wollen die Regisseuren für die perfekte Balance im Film loben. Wir lieben die Art ihres Geschichtenerzählens. Der Film brachte uns zum Lachen und Weinen zugleich und gab uns die Möglichkeit durch die Augen der Protagonistin zu sehen. Wir waren beeindruckt von der Weise, wie sie es schafft die Welt durch die Augen eines kleinen Mädchens darzustellen. Die Regisseurin kommt dem Mädchen sehr nahe und bleibt immer auf Augenhöhe mit ihr. Sie fokussiert sich auf die Lebenskraft und Lebensfreude von Denise, ohne patriarchales Mitleid zu zeigen. Im Film ist die Entschlossenheit der Regisseurin dem Roma-Volk näher zu kommen deutlich spürbar, und zwar - im Gegensatz zu anderen Filmen - ohne sie als Opfer zu bezeichnen.
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
Logbook Serbistan
Regisseur: Želimir Žilnik
Jury: Želimir Žilnik’s Film ist an vielen Stellen, vor allem, was die Kameraarbeit betrifft, rau und ungeschliffen. Doch gerade dieser Mut und das Bekenntnis dazu in Situationen zu gehen, die schwer zu filmen sind, in Situationen über die er keine Kontrolle hat, hat uns beeindruckt. Es ist ihm auch gelungen ausgesprochen spannende Protagonisten zu finden, diese ein Stück ihres Weges zu begleiten und sich bei der Erzählung weitgehend auf die Bilder und die Fähigkeit der Zuseher zu verlassen, diese auch lesen zu können.
Dokumentarfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung:
The Invisible City
Regisseur: Viestur Kairish
Kurzfilm-Wettbewerb
Jury: Suzanne Ballantyne, Vadym Shapran, Andreas Ungerböck
Kurzfilm-Wettbewerb
Bester Film
The Same Blood
Regisseur: Mitry Semenov-Aleinikov
Jury: Für die kraftvolle Darstellung eines politischen Kampfes und dessen Auswirkungen auf Familie und interne Beziehungen.
Kurzfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
The Translator
Regisseur: Emre Kayis
Kurzfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
Life With Herman H. Rot
Regisseurin: Chintis Lundgren
Kurzfilm-Wettbewerb
Lobende Erwähnung
Bright Future My Love
Regisseur: Marko Žunić
Promising Debuts
Jury: Dragan Bjelogrlić, Kurt Ockermüller, Heideline Pfaffenbichler
Promising Debuts
Bester Film
For Some Inexplicable Reason
Regisseur: Gábor Reisz
Jury: Diese witzige und zugleich poetisch-originelle Tragikomödie besticht durch ihre phantasievolle unkonventionelle Story und ihre außerordentlich treffende Dialoge. Sie ironisiert auf intelligente Art typisch ungarisch-patriotisches Spießbürgerverhalten und bietet eine amüsante Mischung zwischen Realität und Surrealität. Dieser Diplomdebutfilm, eine spezielle Art von Liebesfilm mit positiv-offenem Ausgang-, verdient auch dank seiner innovativen Bildsprache und vor allem wegen der sehr subtilen Darstellung des schwer vermittelbaren inneren Zustandes einer „Künstlerseele in der realen Welt“ unsere einstimmige ehrliche Anerkennung.
Promising Debuts
Lobende Ewähnung
Down The River
Regie: Asif Rustamov
Jury: Das konventionell erzählte Psychodrama fesselt von Anfang an. Angesiedelt im Rudersportambiente als Metapher für harte Disziplin, Druck und Zwang, vermittelt der Film einen atmosphärisch dichten Einblick in die Midlifecrisis des Protagonisten, in sein desolates Familienleben und in seine zunehmende psychische Veränderung. Unter subtilem Einsatz der Filmmusik und der hervorragend fotografierten symbolischen Bilder, wie etwa der bedrohlichen unmenschlichen Technik und des Wassers als Metapher für Tod und Leben, ist dieser Film eine sehr berührende klassische Tragödie mit „kleinem Happy End“. Die schauspielerische Leistung von Namiq Aghayev als Ali ist herausragend.
Promising Debuts
Lobende Ewähnung
Modris
Regisseur: Juris Kursietis
Jury: Dieses beeindruckende sozialkritische Melodram um den spielsüchtigen 17-Jährigen Modris berührt durch seine schnörkellose Erzählweise, seine konsequente und stimmige Hand(y)-Kamera und seine durchwegs dichte Atmosphäre. MODRIS vermittelt einen überzeugenden „slice-of-life“ –Eindruck, liegt der Geschichte ja tatsächlich ein authentischer Fall zugrunde. Auch dieser Film zeichnet sich durch die außerordentliche darstellerische Leistung des beeindruckenden Laien-Hauptdarstellers Kristen Piksa aus.
Publikumspreis
Aferim!
Regisseur: Radu Jude
Beste schauspielerische Leistung einer Hauptdarstellerin bzw. eines Hauptdarstellers in einem der Wettbewerbsbeiträge: Die Iranerin Fatemeh Motamed-Arya für ihre Rolle im aserbaidschanischen Film Nabat.
LET'S CEE-Kurator Tomasz Raczek: Der Film erzählt das Schicksal einer ärmlichen Bäuerin vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan Anfang der 1990er Jahre. Gleichermaßen ist er aber auch eine universelle Parabel auf alle Mütter in Kriegszeiten. Was Regisseur Elchin Musaoglu wie eine nüchterne Dorfchronik beginnen lässt, wird bald von poetischen Traumbildern und Natursymbolik durchdrungen, welche eindrucksvoll Nabats Innen- und Außenwelt veranschaulichen. Es ist die bedrückend-schöne Schwermut, die den Film auszeichnet und sich aus dem brillanten Schauspiel der Iranerin Fatemeh Motamed-Arya speist.
Lifetime Achievement Award 2015
Želimir Žilnik
LET'S CEE-Leitung: Der serbische Regisseur macht seit über 45 Jahren Filme, kurze wie lange, Spielfilme wie Dokumentationen und natürlich auch Dokudramen, ein Genre, als dessen Mitbegründer er sogar gilt. Er hat sich als Sozialkritiker, als Intellektueller und natürlich auch als Filmemacher über die Jahre einen herausragenden Namen zu machen vermocht.